Folgende Spenden sind bereits eingegangen:
Vincent: | Annelie: |
Artur: 25,04 | Tadeus: 33,92 |
Aurelia | Desideria | Victoria
Als Mitgründerin und Lehrerin einer freien Schule musste Katja Bittrich über knapp drei Jahre mit ansehen, wie ihr erster Sohn Artur sich zunehmend von den Anforderungen des Schulbetriebes zurückzog und psychosomatische Symptome entwickelte, die von der Hausärztin klar innerhalb des schulischen Kontextes gesehen wurde. Die Situation belastete den Familienalltag neben all den Herausforderungen eines Alleinerziehenden- Haushalts enorm. Nach der anfänglich kollegial vereinbarten Auszeit seit Ostern 2015, während der sich zusehends ein Großteil der Belastungssymptome verlor, begann der Druck nach einigen Wochen aus dem Pädagogenkreis zu wachsen, so dass sich die Mutter Ende des Schuljahres schweren Herzens entschloss, ihre eigene erste Klasse abzugeben und in eine ungewisse finanzielle wie auch bildungskonzeptionelle Zukunft zu gehen. Da auch der zweite Sohn Tadeus, der bis dahin in dieser Klasse recht zufrieden und integriert war, die Schule ohne seine Mutter nicht länger besuchen wollte, blieb nur die intensive Suche nach Alternativen.
Steffi Webers jüngere Töchter Victoria und Aurelia zeigten neben häufigen, offensichtlich schulbedingten Erkrankungen ebenfalls starke Rückzugsbedürfnisse,
was sich durch das schmerzvolle Ableben ihres, damals schon von der Familie getrennt lebenden, Vaters noch verstärkt hatte und ließen sich einige Zeit vor den Sommerferien 2015 nicht mehr zu einem Schulbesuch bewegen. Für diese hochsensiblen jungen Menschen stellten selbst die damals noch kleinen Klassen in der Waldorfschule, wie auch der durch das permanente Vergleichen mit ihren Mitschülern erwachsene Selbstanspruch eine Überforderung dar, die sich natürlich erst im geschützten Umfeld zu Hause entlud. Die älteste Tochter Desideria fühlte sich hingegen eher von den begrenzten Vorstellungen und Erwartungen der Pädagogen in ihrem umfassenden Bildungshunger ausgebremst und ihr starkes Engagement, auch im sozialen Bereich, wurde oft verkannt, was ihr letztlich die Lernfreude innerhalb der Schule nahm.
Steffi Weber, die ebenfalls alleinerziehend noch eine vierte Tochter im nicht schulpflichtigen Alter hat, war bereits seit längerer Zeit mit Katja Bittrich auf der Suche nach alternativen Schulen, hierbei zeigte sich jedoch sehr schnell, dass für ihre Kinder eine Schule nicht der richtige Ort für eine gesunde Entwicklung ist und so entschlossen sie sich, die Kinder vorerst zur Absicherung an einer Schule im Ausland anzumelden.
Für Kerstin England, Mutter von sechs Kindern, von ihren ältesten an schwierige Schulbiographien gewöhnt, entstand für die letzten drei zunehmend Gewissheit, dass ein Lernen nur in druckfreier Atmosphäre stattfinden kann, das hatte sie gerade bei Vincent, dem älteren ihrer beiden schulpflichtigen Kinder durch den Besuch unterschiedlicher Schulen erfahren. Gerade die Waldorfschule war für sie der Inbegriff einer am ganzen Menschen orientierten Pädagogik geworden, deshalb erfüllten sie das zunehmende Desinteresse und die häufigen Erkrankungen ihres Sohnes mit Erstaunen und Sorge. Als nun Annelie nach großer Euphorie ebenfalls schnell die Lust an der Schule verlor und, wie ihr großer Bruder, nur noch wegen ihrer Freundinnen und der Klassenlehrerin überhaupt zum morgendlichen Aufbruch zu bewegen war, stellte sie beiden, in Abstimmung mit Steffi Weber und Katja Bittrich den weitern Schulbesuch frei. Annelie entschied sich nach drei unglücklichen Tagen des neuen Schuljahres, für ein weiteres Lernen zu Hause. Vincent nahm sich eine längere Auszeit und besucht nun auf eigenen Wunsch die Waldorfschule in Cottbus, wo er sich sehr wohl fühlt.
Die besondere Situation bei den drei Familien ist die Gruppenkonstellation, die sie bewusst bis heute nur gemeinsam mit den Behörden kommunizieren lässt. Da von Anfang an klar war, dass aufgrund der persönlichen Verhältnisse der Weg ins Ausland nicht in Frage kommt, die Lage als alleinerziehendes Elternteil jedoch vergleichsweise schwierig bei Behördenkontakt ist, entschieden sie, ihren Weg in völliger Offenheit nach außen zu vertreten und sind dabei bisher größtenteils auf Interesse und Wohlwollen gestoßen.
Besonders die zuständigen Jugendämter haben durch die Befürwortung der Clonlara Schule, in der sie nun seit April eingeschrieben sind, einen großen Beitrag geleistet, ihre Familien auch gegen gelegentliche Anfeindungsversuche zu schützen.
Die sehr wertschätzenden Gespräche zu Bildungsansätzen und Kindeswohl sind ihnen willkommene Begleitung und werden auch als Impulsgeber für eine Institution verstanden, die umgehend Lösungsansätze für die Problematik der zunehmenden Schulvermeidung durch junge Menschen benötigt.
Da die Kommunikation mit Schul- und Ordnungsamt bisher noch nicht ganz so gut lief, wurden den Familien in einem Verfahren am 1. August 2017 (ein Bericht kann hier nachgelesen werden) vom Richter nahegelegt, die Einsprüche gegen die Bußgeldbescheide zurückzunehmen, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Da absehbar war, dass es dazu und auch zu Höhe des Bußgeldes keinerlei Verständigung geben würde, nahmen alle drei den Einspruch zurück.
Das nun fällige Bußgeld beträgt für:
Familie England
Vincent: 50€ (AZ 3883) KN830000038833NK Annelie: 228,50€ (AZ 3882) KN830000038825NK |
Familie Bittrich/Wittek
Artur: 228,50€ (AZ 3866) Tadeus: 228,50€ (AZ 3867) KN830000038671NK |
Familie Weber/Heinrich
Desideria: 228,50€ (AZ 3863) KN830000038639NK Victoria: 228,50€ (AZ 3864) KN830000038647NK Aurelia: 228,50€ (AZ 3865) KN830000038655NK |
Bankverbindung
Empfänger. Kasse Landratsamt Görlitz
IBAN: DE58850501000042000548
BIC: WELADED1GRL
Bitte schickt den Familien eine kurze Mail mit den Beträgen, die Ihr gespendet habt, damit diese mitrechnen können, wieviel Geld bereits eingegangen ist.
Kerstin England: kerstin.e@bvnl.de
Katja Bittrich: katja@bvnl.de
Steffi Weber: steffi@bvnl.de